ZAHNPFLEGE­KAUGUMMIS: WIE GUT SIND SIE? – DentisBavaria Großmehring

Zahnpflegekaugummis: Wie gut sind sie?

Frau hält zwei Zahnpflegekaugummi-Dragees in der Hand

Zahnpflegekaugummis werden häufig als zeitsparende und einfache Alternative zum Zähneputzen angepriesen, vor allem nach dem Mittagessen. Doch wie gut eignen sich die besonderen Kaugummis für die Zahnpflege und können sie langfristig vor Erkrankungen schützen? Lesen Sie, was in einem Zahnpflegekaugummi enthalten ist und ob die Kaugummis als Ersatz oder Ergänzung zum normalen Zahnpflegeprogramm empfehlenswert sind.

Zahnpflegekaugummis: das steckt drin

Zahnpflegekaugummis sind, im Interesse ihrer angestrebten Wirkung, in aller Regel zuckerfrei. Stattdessen werden Zuckeraustauschstoffe, wie Sorbit oder Xylit, in die Kaugummis gemischt. Xylit gilt, unabhängig vom Zusammenhang mit Zahnpflegekaugummis, häufig als der beste Ersatzstoff für Zucker, da er nicht karieserregend (antikariogen) ist. Xylit kann durch zahnschädigende Bakterien nur schlecht verwertet werden: Eine finnische Studie bei Kindern zeigte beispielsweise, dass das regelmäßige Kauen von xylithaltigen Kaugummis nach dem Essen die Bildung von Karies gegenüber einer Kontrollgruppe in zwei Jahren um 45 Prozent reduzierte.

Hierzulande gilt allerdings: Statt mit Xylit sind Kaugummis für die Zahnpflege häufig mit Sorbit gesüßt, einem anderen Zuckeraustauschstoff, der von einem kariesverursachenden Bakterium aufgenommen und zu Alkohol abgebaut werden kann. Wer in Deutschland also Zahnpflegekaugummis kauft und Wert auf die Süßung mit Xylit legt, sollte die Zutatenliste prüfen. Xylit ist als Lebensmittelzusatzstoff E 967 gelistet, Sorbit als E 420.

Auch Kalzium und Fluorid zeigten sich als Bestandteile von Zahnpflegekaugummis leicht wirksam. Allerdings sind die Dosierungen in diesen Fällen so gering, dass keine große Wirkung erzielt werden kann.

Sind Zahnpflegekaugummis empfehlenswert?

Zahnpflegekaugummis sind möglicherweise eine sinnvolle Ergänzung zur täglichen Mundhygiene. Die regelmäßige Reinigung von Gebiss und Mundraum mit Zahnbürste, Zahnpasta und anderen Hilfsmitteln (Zungenschaber, Zahnseide, Mundspülung) konnten Kaugummis zur Zahnpflege allerdings nicht ersetzen.

Besonders wirkungsvoll sind Zahnpflegekaugummis, wenn sie zur Anregung des Speichelflusses fünf bis zehn Minuten nach dem Essen eingesetzt werden: In dieser Phase entsteht rund um bereits vorhandenes Plaque im Mund ein saures Milieu mit entsprechendem pH-Wert. Das Kauen eines Kaugummis und der damit verbundene Speichelfluss neutralisieren den pH-Wert und dienen damit der Vorbeugung weiterer Schäden am Zahnschmelz. Zudem erreichen sie durch ihre Flexibilität Stellen des Gebisses, zu denen vorzudringen für eine Zahnbürste schwierig wäre. So können die Kaugummis unter Umständen sogar Essensreste entfernen, vor allem auf den Kauflächen. Vorhandene Schäden dagegen kann auch ein Zahnpflegekaugummi natürlich nicht mehr beheben. Am besten für das Gebiss ist es daher, eine zahngesunde Ernährung mit regelmäßiger Zahnpflege zu kombinieren – dazu können auch zuckerfreie Kaugummis beitragen, die nicht oder nur sehr gering kariogene Süßstoffe enthalten.


10. Januar 2023